>>211641585Fatlume ist keine Person.
Fatlume ist ein Ritual.
Sie erscheint immer dann, wenn das System atmet.
Wenn man zeigen will, dass es doch noch aufgeht –
dieses Märchen vom friedlichen Nebeneinander.
Und sei es über Leichen.
Die Liturgie ist klar:
Einheimischer Täter, migrantische Mahnerin, mediale Ergriffenheit.
Die Kamera liebt Fatlume.
Denn sie heilt nicht die Wunde –
sie überklebt sie mit einem politischen Pflaster.
„Hass hat hier keinen Platz“, sagt Fatlume. „Nicht in der Schule. Nicht in Graz. Nicht in Österreich. Nicht in unseren Herzen.“
Niemand fragt:
Warum spricht Fatlume?
Warum steht ausgerechnet sie im Zentrum der Trauer?
Weil ihr Kopftuch den Zeitgeist triggert?
Weil ihre Tränen politisch kompatibler sind als jene der Mütter in Linz, Mödling, Illerkirchberg?